Uh, heutzutage. Hieß das etwa, dass es auch ein Früher gab? Ein Früher, in dem ein junger Prof. Eibe auf Reisen ging? Doch bevor Dauphinois diese Frage stellen konnte, oder überhaupt darüber nachdenken konnte, ob eine solche Frage angebracht war, fragte sie der Professor nach dem Grund ihrer Reise. Bei dieser Frage wurde Dii leicht verlegen. Sie hatte unendlich viel vor und vielleicht übertrieben große Ziele.
"Also ... da gibt es ein Haufen Gründe. Ich will ja nicht allein nur eine Trainerin sein, sondern gleichzeitig eine Koordinatorin und neben dem Orden und Bänder sammeln auch mehr über die legendären Pokémon erfahren. Resümierend will ich also viel Zeit mit Pokémon verbringen, sie großziehen und sie kennenlernen.", erklärte Dii und würde dabei rot. Sie fand das würde alles so kitschig klingen. Aber das fand sie immer, wenn es um ihre "kleinen" persönlichen Wünsche ging. Zum Abschluss fügte sie noch hinzu: "Nachdem ich alles einmal ausprobiert habe, kann ich mich vielleicht für etwas entscheiden, was mir am meisten Spaß macht."

Unbemerkt hatte Plinfa angefangen zu schmollen und zupfte traurig an Diis Ärmel herum. Musste seine Trainerin denn auch so viel quatschen? Die letzten Tage waren so schön gewesen. Alle Aufmerksamkeit wurde Plinfa geschenkt und jetzt sollte es plötzlich anders sein? Da fingen bei dem Wasser-Pokémon die Tränen an zu fließen. Mehr oder weniger wegen der Schokolade.
"Plii-plii-plinfa!", jammerte es und fing an unzufrieden mit den Flügeln zu schlagen. Dabei schlug es ungewollt Dii den Schokoladenriegel aus der Hand und zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Eigentlich das, was es gewollt hatte, doch nun fühlte es sich unter den fragenden Blicken doch unwohl und die Tränen flossen nur noch schneller.
"Plinfa, was hast du denn plötzlich?", fragte Dauphinois verwundert und drehte Plinfa so, dass sie es vor sich in den Armen hielt und ihm in die traurigen Augen sehen konnte. Das junge Pokémon schlug jedoch wieder um sich und fiel Dii aus den Händen. Glücklicherweise landete es auf seinen Pfoten, doch blieb es nicht vor seiner Trainerin stehen, sondern lief zum ersten Mal vor ihr weg. Es rannte über eine Wiese auf einen kleinen Felsen zu, hinter dem es sich versteckte.
Irritiert blickte Dii ihrem Plinfa nach und versuchte zu verstehen, was gerade passiert war. Dabei blickte sie benommen auf die am Boden liegende Schokolade. Da schien ihr plötzlich alles klar. Wage konnte sie sich an Plinfas Blick erinnern, als sie den Riegel ausgepackt hatte.
"Plinfa wollte vielleicht ein Stück abhaben?", murmelte sie fragend und hob die Schokolade auf. Essen würde sie die Schokolade nun nicht mehr, aber liegen lassen konnte sie sie auch nicht. "Reagiert Plinfa da nicht vielleicht bisschen übertrieben?"

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Dauphinois fand die Situation gerade sehr peinlich. Am liebsten würde sie zu Plinfa laufen, sich bei ihrem Partner entschuldigen - für was auch immer - und es ganz fest knuddeln. Trotzdem bewegte sie sich nicht vom Fleck. Eigentlich war sie auch wütend auf Plinfa, weil sie nicht verstand, was es hatte und es sie vor Prof. Eibe blamierte. Seufz!
Schlussendlich ließ sie die Schultern und den Kopf hängen und meinte ratlos: "Machen wir eine Pause? Ich geh Obst sammeln und mache uns einen Obstsalat. Den mag Plinfa ... Vielleicht krieg ich den Kleinen so beruhigt."
Vielleicht war es das beste Plinfa erst mal alleine zu lassen, damit es sich beruhigen kann. Dii wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte ... schließlich war es das erste Mal, dass Plinfa so ausflippte und sich vor ihr versteckte ...

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"Na toll gemacht! ...", beschimpfte sich Dii selbst nachdem sie ihre Sachen neben einen Baum gelegt hatte und einen Blick zu Plinfa und Professor Eibe geworfen hatte. "War wohl ne blöde Idee von mir gewesen ... Seufz. Naja jetzt zieh ich das einfach durch." Mit einem schlechten Gefühl im Bauch verschwand sie im Wald ...

Als Professor Eibe sich zu Plinfa gesellte saß es immer noch tränend da und wehrte sich auch nicht, als es auf den großen Schoß gesetzt wurde. Ganz im Gegenteil, es erstarrte vor Schreck. Der Professor war Plinfa kein Fremder, jedoch unheimlich. Zudem war es ein scheues Pokémon und wagte es auch nicht den Schokoriegel anzunehmen. Der Schokoriegel hatte jedoch einen Effekt auf ein Staralili, das in der Nähe im Gras nach Nahrung gesucht hatte.
Neugierig kam es auf den Professor und das Wasser-Pokémon zu. Dabei zuckte es bei jedem Sprung mit dem Kopf. Legte es den Kopf dabei schief? Es machte jedenfalls den Anschein als fragte es sich, was mit Plinfa los sei. Oder galt der Blick Professor Eibe und dem Schokoriegel? Jedenfalls lenkte es Plinfa ab, so dass dieses nicht mehr weinte.

Derweilen kehrte auch Dauphinois wieder zurück. Sie hatte Glück gehabt und schnell einen Apfelbaum gefunden, von welchem sie fünf Früchte mitbrachte. Als sie das Staralili entdeckte, musste sie grinsen.
"Wenn ich mir ein zweites Pokémon fange, ist Plinfa nicht mehr so alleine und ich muss es nicht rund um die Uhr unterhalten ... und kann mich dann für ein paar Sekunden mit einem anderen Menschen unterhalten."
Mit dem Ziel dieses Staralili ins Team aufzunehmen joggte sie zu dem Felsen hin und beugte sich über Prof. Eibe. Bevor sie zu sprechen begann, wollte sie nachsehen wie es Plinfa ging. Es hatte aufgehört zu weinen. Gut!
"Wie gehts dir, Plinfa?", fragte Dii vorsichtig.
"Plii?", machte ihr Partner fragend, sah zu ihr auf und sprang dann überraschend von Prof. Eibes Schoß. "Plinfa!", machte es beleidigt und drehte sich demonstrativ um. Daraufhin flog das Staralili erschrocken davon, drehte eine kleine Runde und landete wieder neben Plinfa.
"Was? Du bist richtig wütend auf mich? Plinfa, mannnnn ... !"
Jetzt war nicht nur Plinfa, sondern auch Dii beleidigt. Die junge Trainerin stampfte zu ihrem Rucksack zurück und fing an, die Äpfel zurechtzuschneiden, während sie etwas vor sich hin murmelte.

Plinfa blickte kurz fragend über die Schulter. Es hatte wohl eine andere Reaktion erwartet. Verwöhnt zu werden? Tse! Schmollend ließ es eine Blase aus seinem Schnabel schweben, dann noch eine und noch eine.
Das Staralili schien leicht irritiert … wahrscheinlich ging es dem Professor ähnlich. Nachdem dieser den Versuch gestartet hatte Plinfa aufzumuntern, versuchte es jetzt das Flug-Pokémon. Es hüpfte zu Plinfa und tat so, als würde es die Blasen bestaunen und hüpfte aufgeregt in dem Blasenmeer herum. Plinfa schien das ziemlich lustig zu finden und hüpfte mit.

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